zur Startseite

 

PERRY RHODAN auf der Spielemesse Spiel ’03 in Essen


Ein Bericht von Helmut Anger
 


Die Hauptpersonen des Berichts:

PERRY RHODAN – Standhafte Figur an unserem Messestand
Lothar Rämer – Geschäftsführer von Between The Stars (BTS), genannt Lothar
Raphael Rieprecht – Verantwortlicher für die Turniere und den Support, genannt Raphael
Helmut Anger – Zuständiger für das Marketing, genannt ich

Die Spielemesse Spiel ’03 in Essen fand in diesem Jahr vom 23. – 26.10.03 statt. Sie werden sich jetzt fragen, was Die Ruhe vor dem Sturmsucht PERRY RHODAN auf der Spielemesse? Na, haben Sie denn noch nichts vom PERRY RHODAN-Sammelkartenspiel gehört? Oder wissen Sie bereits, dass das Spiel schon seit 1996 existiert und jetzt mit der Spielphase V fortgeführt wird?

Für den Produzenten ist die Präsentation seines Spieles auf der Spielemesse in Essen ein wesentlicher Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit. Als Produzent der neuen Phase des PERRY RHODAN-Sammel­karten­spiels ist es deshalb von besonderer Bedeutung, dass unsere Firma „Between The Stars“ auf der diesjährigen Spielemesse vertreten war. Die recht umfang­reichen Vorbereitun­gen dafür begannen bereits im letzten Jahr mit einem informativen Besuch der damaligen Spielemesse. Zur diesjährigen Messe reisten Lothar und Raphael am Mittwoch aus Berlin an, während ich die Reise bereits am Tag zuvor aus Friedrichshafen angetreten hatte.

Noch im Frühling diesen Jahres waren wir der Meinung, dass die Fortsetzung des Sammel­kartenspiels bis zur Spielemesse bereits verfügbar sein würde. Aufgrund der immensen Vorarbeit, die wir noch zu bewältigen hatten und nach Absprache der Termine mit der Druckerei stellte sich jedoch heraus, dass dieser Termin nicht eingehalten werden konnte und wir eine Verzögerung von 4 – 6 Wochen hinnehmen müssten. Zum Zeitpunkt der Spielemesse waren die Kartendateien der Phase V jedoch vollständig erstellt und wurden bereits in der Druckerei für den Druck bearbeitet.

Nachdem wir also noch keine neuen Karten präsentieren konnten, musste eben ent­sprechen­der Ersatz geschaffen werden. Dazu hatte Lothar zur Präsentation der Spieleneuheiten und auch für die Auslage am Messestand alle neuen Karten in Kartengröße als Preview ausge­druckt und in Hüllen einsortiert. Außerdem sollten in der Woche vor der Messe unsere Phase-V-Flyer gedruckt und ausgeliefert werden. Die beauftragte Druckerei lieferte die Flyer dann auch pünktlich bei mir ab.
Nein, den Ordner mit den Phase-V-Karten geben wir nicht her!Die Spieleneuheiten werden in Essen in einem separaten Raum direkt der Presse vorgestellt. Dieser Raum ist für die Aussteller nur am Dienstag und Mittwoch, also an den zwei Tagen vor Beginn der eigentlichen Spielemesse, zum Aufbau der Neuheiten zugänglich. Dafür wird den Ausstellern im Raum jedoch kein fester Platz zugewiesen, sondern jeder belegt den für sich erforderlichen Platz nach dem Motto ‚wer zuerst kommt, malt zuerst’. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass die meisten Neuheitenaussteller den notwendigen Präsen­tations­raum erhielten. Am Dienstag kurz nach der Öffnung des Raumes hatte ich ausreichenden Platz für uns belegen können und unser Informationsmaterial für die Presse aufgebaut. Neben vielen Spieleneuheiten anderer Verlage lagen also nun auch unsere neuen Karten der Phase V, unsere Flyer und viele weitere Informationen über das Spiel aus.
Gegen 9:00 Uhr am Mittwochvormittag trafen dann Lothar und Raphael ein. Nachdem wir kurz vor Öffnung der Neuheitenschau unsere Präsentation nochmals überprüft und kleine Ver­änderungen vorgenommen hatten, wurden die Presseleute eingelassen. Für etwa ein­einhalb Stunden standen wir dann Rede und Antwort und erhielten bereits die ersten Termine zu weiteren Gesprächen am Messestand.

Anschließend erfolgte am Mittwochnachmittag der weitere Aufbau des Messestandes. Für die Plakatierung hatte Lothar etliche Kartenbilder in DIN-A4-Größe erstellt. Sortiert nach den verschiedenen Zeichnern brachten wir sie an Rück- und Seitenwand unseres Standes an.
Da viele der Kartenbilder der Phase V wieder Titelbilder der PERRY RHODAN-Hefte zeigen, nahmen Johnny Brucks Bilder eine zentrale Position ein. Den Platz direkt daneben erhielt Swen Papenbrock, mit der Zusatzinformation, dass er am Samstag für drei Stunden bei uns signieren würde. Außerdem fanden auch die Bilder von Andreas Adamus, Gabriele Berndt, Frank Grenda, Georg Joergens, Alfred Kelsner, Stefan Lechner, Franz Miklis und Dieter Rottermund ihren Platz.
Der Sturm auf die Messestände beginntZu unserer großen Freude hatten wir von Klaus Bollhöfener (Marketing-Chef bei VPM) neben einer großen Menge an Informationsmaterial zur PERRY RHODAN-Serie auch noch einen PERRY RHODAN als Papp-Aufsteller in Lebensgröße für unseren Messestand erhalten. Die Aufstellung der Figur ohne entsprechende Aufbauanleitung erforderte nun unser gesamtes plastisches Vorstellungs­ver­mögen. An einem separaten Tisch gleich neben UNSEREM PERRY RHODAN sollten Ein­führungs­runden stattfinden. Insgesamt hatten wir vier verschiedene Einführungs­decks mit den bestehenden Phasen I und II zur Verfügung, um Interessenten einen Einblick in das Spiel­system geben zu können.

Während der Aufbauarbeiten berichtete Lothar so nebenbei, dass Klaus Bollhöfener einen Bericht über die Spielemesse in die SOL aufnehmen möchte. Das fand ich eigentlich eine ganz tolle Idee. Die Freude darüber hielt allerdings nicht lange an, denn im Nachsatz fragte Lothar sofort: ‚Kannst Du das übernehmen?’

Am Donnerstagvormittag um 10:00 Uhr wurde es dann ernst: die Messe öffnete ihre Pforten für den Publikumsverkehr. Zuvor hatten wir uns in der Schlange der anreisenden und parkplatzsuchenden Messebesucher die Zeit vertrieben.
Bereits an diesem Tag besuchten viele Interessierte unseren Stand. So fanden nicht nur unsere Flyer und Informationsblätter zum Spiel regen Absatz, sondern auch das Informationsmaterial zur PERRY RHODAN-Serie und die Leseprobe zum Band 2200, die wir verteilen durften. Die weiterhin verfügbaren Starter-Packs der 3. Edition und die Booster der Spielphase IV boten wir zum Messesonderpreis zum Kauf an.
Aufmerksame werden an unserem Messestand des öfteren den Satz: ‚Kennst Du PERRY RHODAN?’ als Einleitung zum Gespräch gehört haben. Meist war die überraschte Antwort darauf: „Natürlich, kennt man doch, habe ich früher regelmäßig gelesen“. Wir dagegen bekamen häufig die überraschten Äußerungen „Das Sammelkartenspiel geht tatsächlich weiter? Ich habe das für ein Gerücht gehalten.“ oder „Ich habe lange darauf gewartet, dass es endlich weitergeht!“ gehört. Auf die Bemerkung „Was, das Sammelkartenspiel gibt es immer noch?“ mussten wir natürlich mit „Aber sicher, es geht sogar mit einer neuen Spielphase weiter!“ antworten. Die meisten Kontakte begannen aber mit allgemeinem Informationsaustausch zur PERRY RHODAN-Serie. Viele Leser erzählten uns, dass sie die Serie etwa bis zum Heft 800, 1100 oder 1300 lasen und dann ausgestiegen sind. Einige hatten in der Zwischenzeit jedoch bei einem anderen Hunderterband wieder mit dem Lesen der Serie neu begonnen. Manche werden die Lese­probe von Heft 2200 vielleicht zum Anlass nehmen, die Heftserie wieder zu lesen.
Im Laufe des Tages wurden dann auch schon erste Vorbestellungen für die Phase V getätigt und die ersten Einführungsrunden gespielt.
Von besonderem Interesse war für uns natürlich, wie die Karten der Phase V und das neue Spielsystem aufgenommen werden. Die Phase V besteht aus drei Handlungs­strängen, die die Geschehnisse des Jahres 2040 wiederspiegeln. Überwiegend geht es hierbei um Agenten­missionen der terranischen Seite auf den Welten der Aras, der Springer und der Arkoniden. Aber auch die Gegner der Menschheit sind nicht untätig, sie schicken ihrerseits Agenten aus, um die Position des Solaren Systems herauszufinden. Zur gleichen Zeit erwacht in seiner Tiefsee­kuppel am Meeresgrund der Arkonide Atlan aus seinem Tiefschlaf und will nach Arkon fliehen. Im dritten Handlungs­strang können dann die Siedlerabenteuer auf Gray Beast nach­gespielt werden. Sie begannen auf Terra mit den Gruppierungen der Aufrechten Demokraten und der Naturphilosophen, die in Perry Rhodan einen Diktator sahen, der schnellstens beseitigt werden muss. Nach einem fehlgeschlagenen Attentat wurden sie mit der ADVENTUROUS nach Gray Beast deportiert.
Der Hypersturm auf die Phase V nimmt kein Ende
"Vielfach zerstreuten wir die Vorbehalte, dass vermutlich die Karten der Spielphasen I – IV gebraucht würden, um die Phase V zu spielen. Geduldig erklärten wir, dass die Phase V auch separat für sich gespielt werden kann, unabhängig von den Phasen I bis IV. Trotzdem ist auch eine Kampagne ab der Phase I bis zur Phase V möglich, wenn man über die ent­sprechenden Karten verfügt.
Zu unserer allgemeinen Freude kam die Phase V bei den Interessenten sehr gut an, so dass wir recht bald das Gefühl bekamen, dass sich der Aufwand gelohnt hat, den wir in die Entwicklung des Spielsystems und in die Auswahl der Abbildungen gesteckt hatten. Anti-Atlan und die Swoon von Swen Papenbrock, Die 2. Epoche und Muzzel von Gabriele L. Berndt, die Tiefseekuppel und die Strahlsperrenschranke von Stefan Lechner, Mirsal III und die Bioplastmaske von Franz Miklis, der Konter und das Solare System von Dieter Rottermund, Hellgate und der Vertreter des Regenten von Andreas Adamus, die Positronik und der Eigenfrequenzabsorber von Frank Grenda, die neuen Waffen und der Individualorter von Georg Joergens, alle diese Kartenbilder und viele weitere wurden bestaunt und fanden viel Zustimmung.
Die Ungeduld der Wartenden wurde immer deutlicher spürbar, je weiter sie im Album der Phase V blätterten. Dennoch mussten wir immer wieder erklären, dass es die Phase V noch nicht gäbe und dass es noch etwa 4 – 6 Wochen dauern würde, bis man sie kaufen könne – und dass sie zum Con in Dreieich am 22. und 23.11.2003 wahrscheinlich verfügbar sein wird, während derzeit nur die Spielphasen I – IV bei uns und im Handel erhältlich sind.

Am Samstag war dann Großkampftag, auch an unserem Messestand. Swen Papenbrock befand sich von 12:00 bis 15:00 Uhr an unserem Stand und signierte auf Wunsch sowohl eigene Werke als auch Sammelkarten. Vom Zeichner signierte Sammelkarten sind immer wieder Highlights in der eigenen Sammlung. Wieder wurde uns großes Interesse an der Neu­er­scheinung bekundet, und teilweise warteten bereits Anwärter auf Einführungsrunden, während sich die Vorgänger noch mitten im Spiel befanden. An allen Messetagen waren wir Unser Illustrator Swen Papenbrock hält zum Glück dem Hypersturm standdie meiste Zeit an unseren Stand gebunden. Gerne wären wir auch mal eigene Wege gegangen und hätten uns etwas intensiver auf der Messe umsehen wollen, aber das war zeitlich leider nicht möglich. Aber ich will ja nicht meckern, ich habe es mir ja so ausgesucht!
Übrigens blieben am Samstag erstmals einige Besucher vor unserer Auslage stehen, sahen sich neugierig die Karten an und erklärten dann im Gespräch, noch nie von PERRY RHODAN gehört zu haben – was für eine Wissenslücke!
Gerade nach diesem anstrengenden Tag verlangte es uns abends im Hotel nach Ent­spannung. Draußen war es kalt und ungemütlich, und um ins Bett zu gehen, war es noch zu früh. Schließlich die erleuchtende Idee! Wir waren ja zu dritt; gerade die ideale Spielerzahl für eine Runde des PERRY RHODAN-Sammelkartenspiels. Bei ein paar Bierchen wurde gezockt, bis endlich das Bett rief; morgen sollten wir wieder ausgeruht am Stand PERRY RHODAN und das Spiel vertreten.
Die nächste Ernüchterung folgte am Sonntagmorgen. Zur üblichen Zeit fand ich mich im Frühstücksraum ein, aber, oh Gott, der Frühstückstisch war noch nicht gedeckt, ebenso wenig das Buffet vorbereitet. Der erste Gedanke war, dass am Sonntag das Frühstück in den Hotels meist etwas später angeboten wird. Dennoch sollten wir rechtzeitig zur Messe abfahren; sie würde ihre Tore am Sonntag nur wegen uns auch nicht später öffnen. Also, was tun? Am besten nach der Bedienung sehen und fragen, ab wann es denn nun endlich Frühstück gäbe. Sie klärte mich dann jedoch freundlich auf, dass ich ein Opfer der Zeitumstellung geworden bin – wir hätten schließlich inzwischen ‚Winterzeit’. Das war mir vollkommen entgangen! Ich dachte bisher immer, dass mir das nicht passieren könnte, aber nun gehörte ich ebenfalls zu den Zeitumstellungsgeschädigten. Lothar und Raphael hatten dank ihrer funkgesteuerten Wecker die Zeitumstellung problemlos vollzogen, und ich legte mich in der Zwischenzeit noch einmal für eine knappe Stunde aufs Ohr.
Am Mittag besuchten uns nochmals Swen Papenbrock und seine Frau am Stand, wie sich im Gespräch herausstellte – ebenfalls Zeitumstellungsgeschädigte.
Der Sonntag verlief allgemein etwas ruhiger als der Samstag. Dennoch erklärten wir wieder vielen Messebesuchern das Spiel mit Hilfe unserer Einführungsrunden.
Gegen 18:00 Uhr schloss die Messe dann ihre Pforten für das Publikum und für uns begann der Abbau des Messestandes. Kurz zuvor räumte ich noch die Auslage in der Neuheitenschau ab. Schneller als erwartet hatten wir die Bilder von den Wänden entfernt, das restliche Informationsmaterial und die nicht verkauften Displays der alten Spielphasen verpackt. Gegen 20:30 Uhr waren die Kartons in den Fahrzeugen verladen, die Heimreise konnte angetreten werden. Unversehrt, aber müde kamen wir spät in der Nacht zu Hause an. Der Alltag hatte uns eingeholt, und wir mußten am nächsten Tag wieder zur Arbeit gehen.


Immer diese komplizierten Fragen schon bei den Einführungsrunden „Ich habe da eine innovative Idee für Euer Spiel – dazu müßtet Ihr aber alle Karten neu drucken lassen...“ – ein Gast nach einer Einführungsrunde. Unser Illustrator Swen Papenbrock hält zum Glück dem Hypersturm stand



Dieser Artikel erschien in ähnlicher Form in der SOL Nr. 33, dem Magazin der PERRY RHODAN-FANZENTRALE.